Warum vor allem Treppenlift Käufer Opfer von Betrug werden
- 18.11.2013
- Geschrieben von: Sven Schmidt
Seien wir einmal ehrlich: Das Bild der Gesellschaft vom durchschnittlichen Treppenlift Käufer ist klar definiert. Sie oder er ist im gehobenen Alter, steht nur noch müßig auf den eigenen zwei Beinen und ist ständig auf Hilfe anderer angewiesen. Das mag zwar nicht in jedem Fall stimmen; mitunter gibt es solche Fälle aber in großer Zahl. In ihrer Not wenden sich zahlreiche Bedürftige daher vertrauensvoll an Treppenlift Händler. Und das weiß so mancher Trickbetrüger auszunutzen.
Es gibt viele Gründe, die darüber Aufschluss geben, warum insbesondere in der Treppenlift Branche derart viele Betrugsfälle vorliegen.
- Argument 1: Unwissenheit der Käufer - Das zentralste Argument ist schlicht und einfach die Uninformiertheit der Käufer. Viele Treppenlift Bedürftige benötigen einen solchen akut. Durch einen Unfall oder eine plötzlich einsetzende körperliche Behinderung können sie von einem auf den anderen Tag nicht mehr Treppen laufen. Der erste Gedanke an eine Hilfe führt sie verständlicherweise zum Kauf eines Treppenlifts, der möglichst schnell beim ortsnahen Händler in die Wege geleitet wird. Ein Großteil der Käufer vertraut in diesem Moment vollends dem ortsansässigen Händler; Zeit zum selbständigen Informieren bleibt da kaum und so werden unbewusst unüberlegte Entscheidungen getroffen. Vielleicht gibt es zwei Orte weiter einen deutlich günstigeren Händler? Das wird beispielsweise nur selten überprüft.
- Argument 2: Undurchsichtiger Markt - Der Treppenliftmarkt leidet darunter, äußerst undurchsichtig zu sein. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Treppenlift Modelle, die allesamt spezifische Eigenschaften besitzen. Dem einen mag ein Rollstuhllift am ehesten Nutzen bescheren, für andere wiederum ist der Sitzlift genau das Richtige. Genauso verhält es sich mit den Händlern: Wer nun ein guter Händler ist oder eben nicht, lässt sich für einen Otto Normalverbraucher nur schwer herausfinden. Handelt der Händler wirklich faire Verträge aus oder verlangt er hohe Aufschläge? All das ist für Außenstehende nur schwer erkennbar und es bedarf einiger Monate, wenn nicht sogar Jahre, bis man sich ausreichend über die Zusammenhänge im Treppenliftmarkt informiert hat. Das nutzen Trickhändler aus und unterbreiten nur mäßig qualitätsvolle Verträge.
- Argument 3: Angebot und Nachfrage regeln den Preis - In aller Regel besitzen Treppenlift Händler zwar Produktkataloge, in denen die Preise für die Grundmodelle niedergeschrieben sind, doch letzten Endes ist die Festlegung auf einen bestimmten Preis eine Sache von Angebot und Nachfrage. Schlägt der Käufer zu einem gegebenen Preis zu, dann gilt eben dieser Preis. Verhandlungsmacht empfinden Bedürftige allerdings nicht, sodass es ein Leichtes für so manchen Verkäufer ist, dem Käufer noch den ein oder anderen Euro mehr vom Konto zu entlocken.
- Argument 4: Klagekosten höher als Nutzen für Bedürftigen - Im Falle einer Vertragsverletzung steht der geschädigten bedürftigen Person natürlich der Klageweg zur Verfügung. Allerdings bedeutet dies in aller Regel, dass ein Anwalt eingeschaltet werden muss, der selbstverständlich auch seine Zahlungen verlangt. Bei Vertragsverletzungen im Bereich kleinerer Geldbeträge lohnt es sich dementsprechend nur selten, den Gerichtsweg tatsächlich zu beschreiten.
All diese Punkte führen dazu, dass Verkäufer in der Regel erheblich besser über den Markt informiert sind als die potenziellen Käufer, was gerissene Verkäufer dazu anspornt, möglichst viel Profit aus dieser Situation zu ziehen.
Deswegen gilt für Käufer der Rat: Nehmen Sie den Verkäufer genauestens unter die Lupe. Ein erstes Anzeichen von Professionalität ist umfassende Informationsweitergabe. Verschleiert der Verkäufer etwas oder gibt er Informationen bereitwillig preis? Wie umfassend informiert er bzw. sie über mögliche Angebote? Wie umfassend ist die Beratung? Nur so können unwissende Käufer Informationen über den Verkäufer erhalten und womöglichem Betrug in seiner vielfältigen Vorkommensart aus dem Weg gehen.