Wie man altersgerecht wohnen kann
Der Traum vieler Immobilienbesitzer ist es, im eigenen Haus bzw. in der eigenen Wohnung bis zum Lebensende zu bleiben. Ein Stück Heimattreue gehört sicherlich zu einem erfüllten Leben hinzu, auch soziale Kontakte schließen sich häufig in unmittelbarer Umgebung. Um allerdings tatsächlich bis zum letzten Lebenstag in der eigenen Immobilie weilen zu können, bedarf es umfangreicher Planung, die auf altersgerechtes Wohnen abzielt. Bereits bei der Hausplanung muss auf wichtige Details geachtet werden. Welche das unter anderem sind, ist Kern der nachhfolgenden Zeilen.
Grundbaustein einer altersgerechten Immobilie ist reichlich vorhandener Platz. Besonders relevant wird die Frage nach vorhandenem Raum in dem Moment, in dem ein Rollstuhl unausweichlich ist. Dementsprechend sollten alle Hausflure so breit sein, dass ein Rollstuhl problemlos manövriert werden kann. Zum Beispiel sollte es möglich sein, den Rollstuhl einmal um 180° zu drehen, ohne dass die seitlichen Wände des Ganges im Drehradius des Rollstuhls liegen. Wer bereits einmal selbst versucht hat, einen Rollstuhl zu wenden, wird wissen, dass ausreichend Platz dabei eine ungemeine Hilfe ist.
Gleichzeitig werden breite Türen benötigt, durch die ein Rollstuhl hindurch passt. Breite Türen sind ohnehin in heutiger Zeit architektonisch wertvoll, da breite Türen auch ein hohes Maß an Lichteinfall bedeuten. Das Licht wird nicht mehr von Wänden abgehalten, sondern von einem Raum zum nächsten transportiert, sodass alle Räume von Tageslicht beleuchtet werden.
Neben breiten Türen und Fluren sollten Immobilienbesitzer zusehen, hindernisfreie Zugänge zum Haus zu schaffen. Einerseits zählt hierzu der Eingangsbereich bei der Haustür, doch auch Terrassenzugänge sollten so gestaltet sein, dass ein Rollstuhl in die Immobilie oder aus der Immobilie heraus befördert werden kann. Hierzu gehört, dass keinerlei Treppen an diesen Stellen vorhanden sind, die im Alter zum ständigen Hindernis werden können. Ebenfalls bieten sich Stützen wie etwa Geländer im Außenbereich an, die den Gang der hilfsbedürftigen, älteren Person stabilisieren.
Ein weiterer beachtenswerter Faktor ist ein eventuell vorhandener Parkplatz für ein Auto auf dem Grundstück. Dieser sollte nicht weit von der Eingangstür entfernt sein, damit eine altersschwache Person nicht um das gesamte Haus herumlaufen muss, um in die Immobilie zu gelangen. Eine Garage bzw. ein Stellplatz neben der Haustür bietet sich folglich an. Möglichst sollte der Abstellplatz gepflastert sein, damit auch dort ein Rollstuhl eingesetzt werden kann, was bei Kies nicht unbedingt gegeben ist.
Die Treppen wurden bereits im Außenbereich angesprochen, doch natürlich müssen sie auch innerhalb des Hauses möglichst umgangen werden. Dies kann über zweierlei Wege geschehen: Entweder wird das Haus ebenbödig angelegt, sodass bereits ab dem Einzugstag lediglich ein Stockwerk vorhanden ist bzw. sodass im betagteren Alter einfach nur noch ein Stockwerk bewohnt wird, oder die Treppen werden so konstruiert, dass ein Treppenlift bei Bedarf problemlos eingebaut werden kann. Ein Treppenlifter sorgt dafür, dass eine hilfsbedürftige Person ganz ohne Einsatz eigener Kraft das andere Treppenende erreicht.
Für Bedürftige ist bereits eine einzige Treppenstufe eine große Herausforderung, da das Bewältigen Schmerzen verursacht und die Gelenke ungemein belastet. Ebenso sollte man bedenken, dass eine altersgerechte Immobilie später bei Käufern reizvoller sein kann. Andernfalls fällt die Generation 60+, die auf solche Baumaßnahmen achtet, womöglich als potenzielle Käufer weg.
Neben all diesen Punkten sollte für den alltäglichen Bedarf darauf geachtet werden, dass Schränke in allen Räumen auf angemessener Höhe angebracht sind. Ob es die Töpfe und Pfannen zum Kochen, Handtücher im Badezimmer und Bettwäsche im Schlafzimmer ist: Alles sollte gut erreichbar sein. Genauso gilt dies für Telefone und ähnliche Installationen wie etwa ein Notfallsystem, das sich zu installieren lohnt, damit die bedürftige Person im Notfall schnell Hilfe rufen kann.
Um auch im Rollstuhl sitzend den Ausblick aus dem Eigenheim genießen zu können, sollten die Fenster möglichst weit nach unten reichen. Bei neueren architektonischen Plänen sind häufig ganzflächige Fenster vorgesehen, doch sollten die Fenster zumindest ab einer Höhe von etwa 60 Zentimetern beginnen. Dies ist ebenfalls für das Tageslicht im Raum förderlich.
Desweiteren lohnt sich ein Blick ins Badezimmer. Da viele Seniorinnen und Senioren unter Gleichgewichtsproblemen leiden, bietet sich ein rutschfester Badezimmerboden an, sodass bei Nässe nicht noch ein zusätzliches Hindernis hinzukommt, das zu Stürzen und schweren Verletzungen führen kann. Außerdem sind Haltegriffe in der Dusche bzw. der Badewanne von Vorteil, um ein Ausrutschen zu verhindern.
Somit gibt es also vielerlei Möglichkeiten, eine Immobilie altersgerecht einzurichten. Im Vordergrund stehen dabei stets Praktikabilität und Komfort, die zahlreiche potenzielle Käufer zu schätzen wissen. So lohnt es sich, bereits bei der Planung an das höhere Alter zu denken, um lange Jahre in der eigenen Immobilie wohnen bleiben zu können.
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